29, 39, 49 – Sind die wichtigen Jahre jene am Vorabend einer neuen Dekade?

Man soll ja Umfragen und Studien nicht allzu viel Bedeutung zumessen. Obwohl, interessant sind sie allemal – und wenn es nur darum geht, die eigenen Lebensumstände mit den Studienergebnissen abzugleichen. Gerade hat die US-amerikanische Fachzeitschrift PNAS eine Studie zu den prägendsten Lebensjahren in unser aller Leben veröffentlicht. Demnach ist das Jahr vor dem Wechsel in eine neue Dekade für viele sehr einschneidend. Mit 29, 39, 49 oder 59 entscheiden sich überdurchschnittliche viele, bestimmte Dinge in ihrem Leben zu verändern, neu zu beginnen oder zu beenden. Die Studienautoren der UCLA und New York University haben dafür Datingplattformen und Bestzeiten-Wertungen bei Marathonläufen herangezogen und verglichen. So waren von acht Millionen neu registrierten Nutzern einer Dating-Seite 950.000 Männer im Alter von 29, 39, 49 oder 59. Zudem haben die Forscher die Bestzeiten von Marathonläufern in ihren Neuner-Jahren verglichen und herausgefunden, dass die Läufer in diesem Jahr um einiges schneller waren als in den zwei Jahren davor und danach. Soll heißen: In diesem Jahr haben die Teilnehmer besonders hart oder härter trainiert als sonst.

Die traurige Nachricht: auch die Suizid-Rate ist in den Neuner-Jahren besonders hoch. Für die Forscher ist somit bewiesen, dass runde Zahlen beim Lebensalter eine psychologische Wirkung haben und dass die Menschen am Vorabend einer neuen Dekade dazu tendieren, stärker über den Sinn des Lebens nachdenken. Sie nennen diese Jahre die „What am I doing with my life“-Years. Ich für meinen Teil kann das Studienergebenis nur mäßig unterstreichen. Meine „magischen“ Jahre, in denen sich vieles bewegt hat, waren bisher eher die zu Beginn einer Dekade. Ich hab zum Beispiel mit 21 und 31 wirklich wichtige Entscheidungen getroffen oder Dinge abgeschlossen. Aber auch mit 23 und 28 sind sehr richtungsweisende Ereignisse passiert, wie der Start in mein Berufsleben und die Entscheidung, nochmal an der Uni zu studieren. Alles in allem glaube ich also nicht unbedingt daran, dass ich nur oder gerade vor dem Start in ein neues Lebensjahrzehnt so viel öfter Dinge bewegen als sonst. Link zur Studienzusammenfassung: http://nymag.com/scienceofus/2014/11/we-make-our-big-life-decisions-at-29.html?mid=twitter_nymag