Warum wir das Warten verlernt haben

Erwachsene lehren ihre Kinder gerade in der Vorweihnachtszeit Geduld. Dabei fällt ihnen selbst das Warten immer schwerer. Ein Zustand, der nicht nur dank Smartphone und Internet aus der Mode kommt.

Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.“ Es gibt so viele Auszählreime und Sprüche für die Adventzeit, dass man ahnt, worum es bei ihrer Entstehung auch gegangen sein mag: den ganz Kleinen die Wartezeit bis zum 24. Dezember zu verkürzen. Eltern erzählen in diesen Tagen gern, warum sie den Advent abwechselnd verdammen und dann wieder schätzen. Weil die Kinder einerseits so ungeduldig und unausstehlich werden, wenn sie auf das Christkind und die Geschenke warten. Und weil die Kinder andererseits in dieser Zeit des Jahres so leicht zufriedenzustellen sind. Frühes Schlafengehen? Das sei plötzlich kaum mehr ein Problem, weil die Vorfreude auf das Öffnen des Adventkalender-Kästchens so groß ist. Und jeder Dezembertag bringt sie ein Stückchen näher zum 24.

Warten, das ist vor allem für Kinder eine schwierige Übung. Und das nicht nur im Advent – das ganze Jahr über gibt es etwas, worauf man warten kann. Auf den Geburtstag. Auf die Schule. Auf die großen Ferien. Auf die neue Playmobil-Serie. Oder darauf, dass man endlich acht, neun oder zehn Jahre alt ist. Die Eltern sind Meister darin, ihre Kleinen immer wieder zu mehr Geduld zu mahnen. Dabei sind die Erwachsenen selbst gerade dabei, das Warten zu verlernen.

Während des Zähneputzens werden E-Mails abgerufen, in der Warteschlange im Supermarkt SMS beantwortet, und an der Tankzapfsäule wird mit dem Chef telefoniert. Das alles tun wir, weil wir es tun können. Das sogenannte Multitasking wurde uns vor allem im vergangenen Jahrzehnt durch die Entwicklung der Smartphones in vieler Hinsicht erleichtert. Und führt dazu, dass wir Leerläufe im Alltag mit hektischem Hin- und Herwischen füllen, um entweder Dinge zu tun, die früher nur auf dem Schreibtisch und zu Hause erledigbar waren. Oder um eine weitere Runde „Candy Crush“ und „Quizduell“ gegen die Langeweile zu spielen.

Warten ist out

Aber auch in anderen Lebensbereichen lässt sich erkennen, dass das Warten mittlerweile out ist. Serienfans wollen nicht mehr darauf warten, dass die neueste Staffel ihrer Lieblingsserie legal und auf Deutsch synchronisiert erhältlich ist, sondern streamen die neuesten Folgen bereits kurz nach der Ausstrahlung in den USA. TV-Unternehmen wie der Bezahlsender Sky und der Online-Videodienst Netflix haben längst auf dieses Bedürfnis reagiert und bieten Serien in Europa oft nur Stunden nach der Ausstrahlung in Amerika an.

Urlaube werden immer seltener lang im Voraus gebucht, sondern kurzfristig wenige Tage oder Wochen vor dem Abflugtag. Wohl, um sich möglichst lang offenzuhalten, wohin es gehen soll, aber vielleicht auch, um die Vorfreude zu verkürzen. In der Partnerschaftsvermittlung bekommen Online-Dating-Portale, in denen man ellenlange Umfragebögen ausfüllen muss, neuerdings Konkurrenz von Schnell-Apps wie Tinder. Dort kann in Sekundenschnelle ein/e mögliche/r Partner/in gefunden werden. Und wenn er oder sie nicht mehr gefällt oder nicht schnell genug auf die letzte Nachricht antwortet, ebenso rasch wieder ein/e neue/r. US-amerikanische Kaufhausketten erfinden ausgeklügelte Systeme bei den Supermarktkassen, die den Kunden den Eindruck vermitteln, sie würden nicht mehr so lang warten müssen. Und in der Modebranche hat sich längst das Prinzip namens „Shop the Show“ durchgesetzt: Schon während die Models auf dem Laufsteg eine neue Kollektion präsentieren, sind Teile davon online bestellbar.

Die deutsche Eurodance-Band Culture Beat sang bereits vor über zwanzig Jahren in ihrem Song „Mr. Vain“ und in Abwandlung der Queen-Lyrics: „I know what I want and I want it now“. Dieses „I want it now“ hat im Englischen sogar einen Namen: Instant Gratification nennt man jenen Wunsch, Vergnügen oder Entspannung sofort und ohne Verzögerung zu genießen. Die Marktwirtschaft hat mit ihrem „more, bigger, faster“ dazu beigetragen, dass die Gesellschaft in so gut wie allen Lebenslagen nach diesem „Mehr“ und „Schneller“ verlangt.

Relax!

Dass das Warten nicht mehr so en vogue ist wie früher, ist schon seit längerer Zeit unübersehbar. Eine Allensbach-Studie aus dem Jahr 2013 ergab, dass 43 Prozent der Deutschen Warten als Stress empfinden. Die „New York Times“ empfahl bereits im Winter 2013: „Relax! You’ll Be More Productive“ und schreibt seither in regelmäßigen Abständen davon, warum es Sinn hat, öfter einmal innezuhalten und sich in Geduld zu üben. Holm Friebe schrieb zuerst in der „Süddeutschen“ und dann in seinem Buch „Die Stein-Strategie“ davon, dass die menschliche Neigung, in unübersichtlichen Situationen aktionistisch zu handeln, mitunter zu einer gehäuften Fehleranfälligkeit führt: „Man könnte den gesellschaftlichen Action Bias leicht für einen Kollateralschaden der hektischen Neuzeit halten, eine Art gesellschaftlichen Action Bias.“ Er plädiert dafür, ein bisschen mehr dem britischen Spruch „Keep calm and carry on“ zu folgen. Den hat Großbritanniens König George VI. übrigens während des Zweiten Weltkriegs auf Plakate schreiben lassen, für den Fall, dass die Deutschen die Insel tatsächlich besetzen. Da es dazu nie kam, wurden auch die Plakate nie öffentlich ausgestellt.

Für die deutsche Autorin Friederike Gräff ist es eindeutig, dass das Warten ein „unliebsamer Zustand“ geworden ist. Dabei hat diese Tugend einst einen sehr guten Ruf gehabt. In der Mythologie oder in Sagen waren oft jene Figuren, die warten konnten, Helden. Penelope wartete zwanzig Jahre auf die Rückkehr ihres Mannes, Odysseus wartete ebenso wie die Protagonisten in den Werken von Anton Tschechow oder die Figuren in Samuel Becketts Theaterstück „Warten auf Godot“.

Die Romantik des Warten

Friederike Gräff hat sich für die Recherche zu ihrem Buch über das Warten die unterschiedlichsten Aspekte dieses Zustands, der anscheinend etwas aus der Mode gerät, angesehen. Sie schreibt über die Warteschlangen des Ostblocks, in denen vor allem Frauen standen, das Trauerjahr der Witwen und wie das Warten auf lebensrettende Organe gerecht organisiert werden kann. Sie selbst gesteht zwar, keine besonders geduldige Warterin zu sein (siehe Interview rechts), kann dem Thema aber dennoch etwas Romantisches abgewinnen. Und tatsächlich hat die Kunst des langen Atems auch etwas Faszinierendes. Wir bewundern Menschen, die stoisch und gleichmütig etwa auf die große Liebe oder die Gerechtigkeit warten. Das ist der Stoff, aus dem Hollywood-Filme und dicke Romane sind. Aber im Alltag haben wir trotzdem lieber alles sofort und dalli dalli.

Autorin Gräff jedenfalls hat sich auch mit der Frage auseinandergesetzt, warum es für Kinder so wichtig ist, nicht nur im Advent Geduld zu üben. Nach Recherchegesprächen mit Psychologen und Experten kommt sie sogar zu dem Schluss, dass aus „geduldig wartenden Kindern erfolgreiche Erwachsene werden“. Das haben berühmte Studien wie das Marshmellow-Experiment an der US-Universität Stanford ergeben. Dabei wurde Kindern angeboten, entweder direkt ein Marshmellow zu bekommen oder später, wenn der Versuchsleiter nach einer Zeit von ungefähr 15 Minuten zurückkam, zwei. Es zeigte sich, dass Kinder, die warten konnten, später nicht nur selbstbewusster, sondern auch beruflich erfolgreicher und sozial kompetenter waren, mit Stress besser umgehen konnten und weniger suchtgefährdet waren.

Das Warten hat deshalb einen so schlechten Ruf, weil es uns in einen Zustand der Hilflosigkeit und Passivität versetzt, so Gräff. Wobei man das Warten auf wirklich wichtige oder sogar lebensverändernde Dinge wie ein neues Organ, ein Pflegekind oder eine Aufenthaltsgenehmigung tunlichst nicht mit den kleinen Alltagswartereien auf die neue Einbauküche, das Designersofa oder den PC, der erst hochfahren muss, verwechseln sollte.

Als letzte Warte-Bastion gilt auch in hyperdigitalen Zeiten das Wartezimmer beim Arzt. Nicht nur an so manchen Einrichtungsgegenständen ist da zu spüren, dass die Zeit stehen geblieben ist. Auch an den immer gleichen Illustrierten, die dort stapelweise gehortet werden. Die Zeit steht in diesen Räumen scheinbar still – das Warten kann einem hier niemand abnehmen. Gerade da merkt der hyperaktive Mensch, wie sehr er von modernen Kommunikationsgeräten wie dem Smartphone abhängig geworden ist. Oder haben Sie in letzter Zeit einmal versucht, einen Arztbesuch ohne ein Mobiltelefon zu überstehen? Ein aufgeladenes Mobiltelefon. [*]

BÜCHER ÜBER DAS WARTEN

[*] Frank Partnoy: „Wait. The Art and Science of Delay“ (2012, Profile Books)
[*] Holm Friebe: „Die Stein-Strategie. Von der Kunst, nicht zu handeln“ (Carl Hanser Verlag, 2013)

[*] Coen Simon: „Warten macht glücklich! Eine Philosophie der Sehnsucht“ (Theiss-Verlag, erscheint im März 2015)

Die Presse am Sonntag, 14.12. 2014

Interview:

Warten mit Zorn: »Drei Minuten können uns sehr aufbringen«

Für die deutsche Autorin Friederike Gräff hat das Warten viele Facetten: Es kann romantisch oder ausdauernd sein, aber auch krank machen. [*] VON ANNA-MARIA WALLNER

Wie kamen Sie auf die Idee, ein Buch über das „Warten“ zu schreiben?

Friederike Gräff: Mich hat die Ausdauer von Menschen fasziniert, die lange auf etwas gewartet haben – auf die Rückkehr eines wichtigen Menschen etwa oder den Erfolg eines Experiments. Was mich daran fasziniert hat, war die wilde Hoffnung, die darin liegen kann.

Warum ist das Warten-Können in der Kinder-Psychologie so wichtig?
Warten zu können bedeutet, dass man eine gewisse Selbstdisziplin besitzt und ein Bedürfnis nicht unmittelbar befriedigen muss. US-amerikanische Forschungen haben gezeigt, dass Kinder, die dazu in der Lage sind, im späteren Leben beruflich erfolgreicher und im Privaten glücklicher sind, als die, die nicht warten konnten.

Und wie lernt man das Warten später, als Erwachsener, neu oder wieder?
Ich glaube, dass man sich erst einmal bewusst machen muss, wie unverhältnismäßig der Ärger über das Warten-Müssen oft ist: Drei Minuten können uns sehr aufbringen. Von da aus kann man versuchen, diese Zeit statt mit Zorn mit etwas anderem zu füllen: in der Schlange im Supermarkt den Tag Revue passieren lassen oder beobachten, mit wem man da steht und was die anderen Leute eigentlich tun, während sie warten müssen.

Welche Erkenntnis hat Sie bei der Recherche für Ihr Buch am meisten erstaunt?
Dass Warten in der Vergangenheit für große Gruppen existenzielle Ausmaße hatte: etwa für tausende Menschen vom Land, die sich in der Sowjetunion unter Stalin vor den Lebensmittelläden anstellten – auch noch, als es wegen der Produktionseinbußen verboten wurde. Sie hatten schlicht keine Wahl.

Es ist schwierig, den schmalen Grat zwischen dem Warten-Können und dem Man-sollte-nicht-mehr-Warten zu schaffen. Das andere Extrem sind Profi-Prokrastinierer, die alles anstehen lassen oder immer auf den richtigen Zeitpunkt für etwas warten. Das ist auch gefährlich.
Sicher. Eine andere große Falle ist es, das wirkliche und schöne Leben erst in der Zukunft zu erwarten, nach dem Motto: Wenn erst der Prinz auftaucht, der herrliche Job, dann geht es los.

Warten kann aber auch existenziell bedrohlich werden und krank machen, etwa wenn es um eine Organspende oder die Zuerkennung einer Aufenthaltsgenehmigung geht.
Dieses Warten ist eben nicht selbst gewählt, sondern ein Zustand, der als große Ohnmacht erlebt wird. Warten mussten vor allem die Machtlosen – in der Vergangenheit und auch heute. Dass das Warten der Flüchtlinge auf eine Aufenthaltsgenehmigung oder eine Arbeitserlaubnis krank machen kann, ist wissenschaftlich erwiesen.

Worauf warten Sie besonders ungern?
Ich finde es mühsam, auf Antworten anderer Menschen zu warten: Man hängt in der Warteschleife und fragt sich, warum der andere nicht in die Gänge kommt und schnell einmal meine E-Mail beantwortet. [*]

STECKBRIEF

Friederike Gräff
Jahrgang 1972, Journalistin, seit 2006 Redakteurin bei der „Taz“ in Hamburg und zuständig für die Ressorts Justiz und Kultur. 2014 erschien ihr erstes Buch:

»Warten. Erkundungen eines ungeliebten Zustands«
Verlag Christoph
Links, 189 Seiten

Sagen, was ist

ZweiLogo_fisch+fleisch_RGB Texte sind mir in den vergangenen Tagen aufgefallen. Beide waren von Journalisten, die ganz offen und ohne Umschweife Vorgänge in ihrem eigenen Medium ansprechen. Einmal mit spürbar viel Wut im Bauch, einmal mit so viel professioneller Distanz, als würde es sich um ein fremdes Unternehmen handeln. Cordt Schnibben, Reporter beim „Spiegel“, ist jener Mann mit der Wut im Bauch. Ihm ist am Donnerstagabend der Kragen geplatzt und er hat anlässlich des (lange angekündigten) Abgangs von „Spiegel“-Chefredakteur Wolfgang Büchner ein paar Dinge gerade rücken wollen. Er sei nun wieder „optimistisch und ein glücklicher, freier Mensch, der wieder gern zur Arbeit fährt“, schrieb er, und weiter: „Büchner war leider der falsche Mann zum richtigen Zeitpunkt am falschen Ort“. Interessanterweise hat sich Schnibben ebenso viel Lob wie harte Kritik für diesen Text eingefangen. Vor allem beim Konkurrenten Axel Springer – die „Bild am Sonntag“-Chefin etwa tobte – fand man diese klaren Worte über einen Chefredakteur, der ohnehin schon geschlagen vom Schlachtfeld zieht, alles andere als vornehm.

Schnibben kann vermutlich auch deshalb Kritik am jüngsten „System Spiegel“ üben, weil er als erfahrener Printredakteur in jüngster Zeit bewiesen hat, dass er umdenkt und Geschichten wie die über seinen Nazi-Vater und das Ende der DDR auch multimedial aufbereitet hat. Dennoch hat er die Kritik an seinem Arbeitgeber nicht im eigenen Medium, sondern auf seiner privaten Facebook-Seite geäußert. Angst vor einem Rauswurf braucht er sich vermutlich so und so nicht zu machen.

Noch ein bisschen mehr beeindruckt hat mich ein Text von David Carr. Der Medienredakteur der „New York Times“ schafft es wie kein Zweiter in der Branche, schonungslos offen und tatsächlich völlig unpeinlich über die Vorgänge im eigenen Haus zu schreiben. Schon beim Abgang von Chefredakteurin Jill Abramson im Frühling schrieb er einen Text, in dem so unverblümt über die wahren Gründe des Rauswurfs spekuliert und einige offengelegt wurde(n), als wäre es nicht um die „New York Times“, sondern irgendein Konkurrenzblatt gegangen. Diesmal geht es um Kürzungen. 100 Stellen will die „NYT“ streichen, bis heute, Montag können sich Mitarbeiter überlegen, ob sie sich aus ihrem Job rauskaufen lassen wollen. Das sind Fakten, die in unseren Breiten nie die Zeitung oder der Fernsehsender selbst, sondern immer das Medienressort der Konkurrenz hinausposaunen würde. Die „New York Times“ ist da anders – und lässt David Carr nicht nur erzählen, dass er Kollegen kenne, die ernsthaft überlegen, das Handshake-Angebot anzunehmen. Sondern er darf auch die genauen Konditionen schildern. (Drei Wochengehälter pro Anstellungsjahr bekommt jeder Mitarbeiter; wer mehr als 20 Jahre im Haus war bekommt zusätzlich 35 Prozent der Abfertigung draufgeschlagen.) „Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass wir Menschen verlieren werden, die eine jahrzehntelange Erfahrung im Journalismus haben“, schreibt Carr. Dabei sei zwar klar, dass die Times immer größer als jedes einzelne Individuum sei und man ohne Zweifel immer neue Menschen inner- und außerhalb der Zeitung finden würde, die auf ihre Weise sehr faszinierende Dinge tun – dennoch sei es ein bisschen beängstigend, sich damit anzufreunden, den Weg ohne ein paar Leute weiterzugehen.

Cordt Schnibben hat in seinem Text an „Spiegel“-Gründer Rudolf Augstein und dessen Worte „Sagen, was ist“ erinnert. Irgendwann haben viele Medien damit aufgehört, zu sagen, was ist, wenn es um sie selbst oder die Branche geht. Das ist prinzipiell gut so, schließlich sollen sie nicht nur Sprachrohr ihrer eigenen Befindlichkeiten sein. (Zudem ist die Branche ohnehin beinah zu geübt darin, über den allgemeinen Verfall und die Krise zu lamentieren.) Trotzdem: Solange man aber über die erfreulichen Dinge innerhalb eines Mediums berichtet, sollten auch die weniger angenehmen Dinge Platz haben. Und wenn es, so wie bei der „New York Times“, nur dazu dient, dass die Gerüchte außerhalb des Hauses weniger werden. Denn wenn Du selbst sagst, was ist, müssen es die anderen nicht mehr tun.

Wer ist wer beim Songcontest 2015?

In fünf Monaten ist Wien Gastgeber des Eurovision Song Contest. Ein Event dieser Größe muss genau geplant werden. Zeit für einen Überblick über die Verantwortlichen beim ORF und in der Stadt.

Porträts von Eva Winroither, Anna-Maria Wallner, Köksal Baltaci und Heide Rampetzreiter.

In weniger als sechs Monaten ist es so weit. Dann soll das größte TV- Unterhaltungsspektakel Europas in Wien stattfinden. Der ORF und Ko-Veranstalter European Broadcasting Union (EBU) stecken mitten in den Vorbereitungen. Am Küniglberg ist ein rund 30-köpfiges Führungsteam – von Regisseur Kurt Pongratz, der u. a. Conchita Wursts Siegerauftritt inszenierte, bis zum Legal Adviser – für die Organisation verantwortlich, in der Stadthalle sind es elf. Moderatoren, Redakteure und externe Berater sind da noch gar nicht mitgezählt. „Die Presse am Sonntag“ stellt einen Teil der Hauptverantwortlichen vor, von denen wir in den kommenden Monaten noch ziemlich oft hören werden.

Die Entscheidungsträger:

Der Songcontest-Sieg ist der vielleicht größte Triumph von Fernsehdirektorin Kathrin Zechner in ihrer aktuellen Amtszeit. Denn sie allein hat gegen internen Widerstand im Winter 2013/14 entschieden, Conchita Wurst ohne teure Vorausscheidung nach Kopenhagen zu schicken. Leicht hat sie es in letzter Zeit innerhalb der Direktorenrunde nicht gehabt. Dafür spenden andere Anerkennung, gerade hat ihr die Stadt Wien den Wiener Frauenpreis im Bereich „Medien und Management“ verliehen. ORF-Chef Alexander Wrabetz hatte zwar gemeinsam mit Finanzdirektor Richard Grasl die heikle Aufgabe zu entscheiden, wo der Songcontest stattfindet und wie viel Geld dafür aufzutreiben ist, dafür kann der Generaldirektor das Event ein Jahr vor der nächsten ORF-Generalswahl (2016) auch dafür nutzen, Werbung für sich zu machen. Schon bei der Begrüßungspressekonferenz von Wurst am Flughafen lächelte er mit der Siegerin vor den Kameras um die Wette.

Der Gastgeber:

Elf Mitarbeiter umfasst das ESC-Führungsteam in der Wiener Stadthalle. An erster Stelle steht der Lenkungsausschuss mit den beiden Geschäftsführern Kurt Gollowitzer und Wolfgang Fischer. Fischer war es auch, der bereits einen Tag nach dem Sieg von Conchita Wurst die Stadthalle als möglichen Veranstaltungsort ins Gespräch brachte. Nun müssen er und Gollowitzer die Entscheidungen absegnen, die von seinem Team (Projektleiterin ESC ist Magdalena Hankus, Zuhdija Begic koordiniert Aufbau und Infrastruktur in den sechs Hallen) vorbereitet wurden. Die Stadthalle als ESC-Location hat für den ORF übrigens so etwas wie einen Heimspielbonus. Mit dem ORF ist Geschäftsführer Fischer nämlich bestens vertraut, war er dort doch selbst 20 Jahre in unterschiedlichsten Positionen tätig. Zuerst als freier Mitarbeiter bei Radio Wien und „Wien heute“, danach als Pressesprecher für das Landesstudio Wien, zuletzt baute er die Public-Affairs-Abteilung des ORF auf. Wie der Küniglberg funktioniert, weiß er also ganz genau. Ohnehin gilt Fischer als bestens vernetzt. Zuletzt aufgetauchte Gerüchte um seine Ablöse als Geschäftsführer der Stadthalle haben sich in Luft aufgelöst. Fischer sitzt in der Stadthalle fester im Sattel denn je.

Die Anheizerin:

Die wenigsten erinnern sich an ihre holprigen Anfänge, als Mirjam Weichselbraun um den Jahrtausendwechsel beim regionalen Fernsehsender Tirol TV sichtlich nervös und ohne eine Miene zu verziehen vorgefertigte Nachrichtentexte vorlas. Angekündigt wurde sie stets als „unsere ganz liebe Kollegin“, am Ende ihres Auftritts durfte sie sich als einzige Moderatorin mit einem lässigen „Ciao“ verabschieden. Fast 15 Jahre und erfolgreiche Stationen bei MTV, ZDF und ORF später moderiert sie nun die Vorausscheidungsshows zum Songcontest 2015 (siehe Musik-Coaches).

Der Projektleiter:

Angeblich hat sich Kathrin Zechner ihren TV-Unterhaltungschef Edgar Böhm als Executive Producer und somit Gesamtleiter des Songcontests gewünscht. So laufen beim langjährigen ORF-Unterhaltungschef schon seit Wochen alle Fäden für das Event zusammen. Böhm berichtet Generaldirektor Wrabetz und den restlichen Direktoren.

Der Eventmanager:

Pius Strobl ist so etwas wie ein Flummi: Er kehrt immer wieder zum ORF zurück. 2010 räumte der frühere Grünen-Bundesgeschäftsführer seinen Platz als ORF-Pressesprecher nach einer Aufregung um eine von ihm angeordnete Journalistenabhöraktion. Alexander Wrabetz hat Strobl nun als externen Eventmanager und Mann für das Grobe in das Songcontest-Team geholt. Mit derzeit neun Mitarbeitern kümmert er sich um Side-Events, das Pressezentrum und die Betreuung der Delegationen aus den anderen Teilnehmerländern.

Der Chefproduzent:

Stefan Zechner ist einer der Songcontest-Spezialisten im ORF. Seit 16 Jahren ist der Showproduzent und Bruder von TV-Direktorin Kathrin Zechner im ORF tätig. Seit 2011 ist er ESC-Delegationsleiter. Diesen Job übernimmt diesmal Stefanie Groiss-Horowitz, was bedeutet, dass sie Österreichs Beitrag planen muss. Zechner ist stattdessen Chefproduzent der Songcontest-Shows. Technischer Produktionsleiter ist Claudio Bortoli.

Der Kommunikationschef:

Noch mehr mit dem Thema vertraut als Kollege Zechner ist nur Roman Horacek. Seit mittlerweile 15 Jahren ist er in der Pressestelle des ORF tätig und betreut dort in der Unterhaltungsabteilung so gut wie alle großen Shows. Seit 2005 war er Head of Press der österreichischen Songcontest-Delegation und ist auch privat ein glühender Fan des Singwettbewerbs. Es ist nur konsequent, dass er nun auch die Pressegeschicke beim Wiener ESC leitet.

Der Weisenrat:

Vielleicht wollte Kathrin Zechner eine ähnliche Blamage wie bei der Brasilien-WM verhindern, bei der Sambatänzerinnen im ORF-Sportstudio tanzten. Jedenfalls hat sich die Fernsehdirektorin ein kleines externes Beraterteam zur Seite geholt, das Ideen für die inhaltliche Gestaltung der Songcontest-Berichterstattung liefert. Darunter sind KHM-Chefin Sabine Haag, Künstler André Heller und die Regisseure Stefan Ruzowitzky und Elisabeth Scharang. Das Team trifft sich alle paar Wochen.

Die Musik-Coaches:

Obwohl Österreich als Gastgeberland fix beim Songcontest-Finale vertreten ist, wird der heimische Teilnehmer mit Bedacht und in der Vorauswahlshow „Wer singt für Österreich?“ ausgewählt (siehe Mirjam Weichselbraun). Dort werden den Jungmusikern vier Coaches zur Seite gestellt: Sängerin Anna F., von Wien nach Berlin ausgewandert, will „ein paar moderne Elemente“ in die Musik einbringen, wie sie bei der Aufzeichnung der ersten Show sagte. Die Deutschen Alec „Boss Burns“ Völkel und Sascha „Hoss Power“ Vollmer sollen wohl mit ihrer Band The Boss Hoss internationale Erfahrung beisteuern. Das Duo verfügt als „The Voice of Germany“-Juroren über reichlich Casting-Erfahrung. Der weiterhin in Wien ansässige Nazar, als Rapper einem dem Songcontest eher fernen Genre zugehörig, dürfte die Rolle des bösen, weil unverblümt ehrlichen Coaches spielen. Seine Kompetenzen sieht er in der Beurteilung der Texte. Auch im Umgang mit Medien können sich die Kandidaten von Nazar einiges abschauen, ist der Musiker doch immer für einen Sager gut. Für den ORF ist der auch in Deutschland erfolgreiche Wiener damit legitimer Nachfolger für den streitbaren Rapper Sido.

 

»Große Chance« für den Songcontest

Sprachtalent Alice Tumler und ESC-Profi Andi Knoll könnten das Finale moderieren. 

Von Eva Winroither und Anna-Maria Wallner

Noch ist es nicht bestätigt, doch intern soll es so gut wie fix sein. Wie „Die Presse“ aus ORF-Kreisen erfuhr, werden voraussichtlich Alice Tumler und Andi Knoll das Finale des 60. Eurovision Song Contest am 16. Mai in Wien moderieren. Die beiden sind ein eingespieltes Team, stehen sie doch schon seit 2013 bei der Freitagabendshow „Die große Chance“ gemeinsam vor der Kamera. Der ORF will die Moderatoren rund um den 15. Dezember bekannt geben und Spekulationen derzeit gar nicht kommentieren.

Vor allem die Wahl von Alice Tumler würde Sinn ergeben. Die 35-Jährige fiel bei der insgesamt eher missglückten ORF-Live-Übertragung des jüngsten Life Ball positiv auf. Bei den Backstage-Interviews brillierte sie dreisprachig, weil sie mühelos mit dem Designer und Conchita-Wurst-Fan Jean Paul Gaultier auf Französisch parlierte, mit dem Fotografen David LaChapelle auf Englisch. Auch wenn Tumler in Österreich erst durch die „Große Chance“ bekannt wurde, ist die gebürtige Innsbruckerin, die mit 19 zum Journalismus- und Soziologiestudium nach London zog, im TV-Geschäft ein alter Hase – vor allem bei der Moderation von Musik-Events. Die Mutter einer Dreijährigen, die hauptsächlich in Lyon lebt, startete ihre Karriere im französischen TV beim Musiksender Trace TV, moderierte später das größte panafrikanische Musik -Event sowie Musikfestivals und Liveshows für den deutsch-französischen Sender Arte, für den sie heute noch tätig ist.

Zwei Tiroler für den Songcontest. Dass sie mindestens vier Sprachen (neben den bereits erwähnten auch Italienisch) spricht, ist nicht die schlechteste Voraussetzung, um bei dem europäischen Wettbewerb zu reüssieren.

Auch die Besetzung von Andi Knoll (42) wäre logisch. Schließlich kommentiert der gebürtige Tiroler und Ö3-Mann die Songcontest-Übertragung im ORF seit mittlerweile 15 Jahren. Ein weiteres Indiz, das für sein Engagement sprechen würde, ist die Tatsache, dass man Knoll, der bis vor Kurzem u. a. abwechselnd mit Robert Kratky den Ö3-Wecker moderierte, neuerdings aus dem Radio weghaben will. Angeblich, weil man Platz für den Nachwuchs machen will (sein Nachfolger ist der 24-jährige Philip Hansa). Vielleicht aber auch nur, weil Knoll im neuen Jahr mehr Zeit für den Songcontest brauchen wird.

Happy Birthday, Joan Didion!

Zum 80. Geburtstag der wunderbaren US-amerikanischen Autorin gratuliere ich mit einem Foto aus der heutigen „Süddeutschen“ und mit meiner Rezension eines ihrer jüngsten Bücher vom 18. 3. 2012, „Presse am Sonntag“

Didi

Die Trauer in Worte fassen

Zuerst starb ihr Mann, zwei Jahre später die Tochter. In »Blaue Stunden« versucht Joan Didion sowohl den Verlust der Tochter als auch die Beziehung zu ihr aufzuarbeiten.

„Lässt für die Sterblichen größeres Leid sich erdenken, als sterben zu sehen die Kinder?“ Der Satz stammt von Euripides. Joan Didion hat daraus ihre eigene Version gemacht: „Wenn wir von Sterblichkeit reden, reden wir von unseren Kindern“, sagt sie, und wer würde dieser Frau widersprechen? Drei Mal innerhalb von fünf Jahren stand die heute 77-Jährige vor der marmornen Urnenwand in der Manhattaner Kathedrale St. John the Divine, um die Asche einer ihrer Liebsten zu beweinen: 2001 war es die ihrer Mutter, 2003 die ihres Ehemannes und 2005 die ihrer Tochter.

Als ihr Ehemann, der bekannte Journalist und Autor John Gregory Dunne, mit dem sie mehr als 40 Jahre zusammenlebte, am 30. Dezember 2003 einen tödlichen Herzinfarkt erleidet, liegt ihre gemeinsame Adoptivtochter Quintana Roo im künstlichen Koma auf der Intensivstation.

Zweites Buch über das Sterben

Den schmerzvollen Verlust ihres Mannes und die Sorge um die in Lebensgefahr befindliche Tochter beschrieb Didion bereits 2005 in ihrem hochgelobten Werk „Das Jahr magischen Denkens“, das sie als Autorin weltbekannt gemacht hat. In ihrem neuen Buch „Blaue Stunden“ erzählt sie, was ihr danach eine Zeit lang dabei half, weiterzuleben, „in Schwung zu bleiben“, wie sie es nennt: Ein Freund hatte die Idee, das „Jahr magischen Denkens“ als Ein-Personen-Stück auf den Broadway zu bringen. Vanessa Redgrave spielte die Hauptrolle (und kam mit dem Stück im Sommer 2008 auch nach Salzburg). Joan Didion mochte die Arbeit am Theater, die Proben, aber vor allem das Stück selbst – weil der Ausgang der Geschichte offen blieb: Als sie das „Jahr magischen Denkens“ beendet hatte, war Quintana noch am Leben.

Sieben Monate später war sie tot. Das zweite Buch über den Verlust eines geliebten Menschen, über das Sterben ihrer Tochter, hat nicht nur viel länger gedauert, es hat der psychisch wie physisch angeschlagenen Autorin auch mehr Kraft geraubt. Ihre klare, sehr direkte Sprache hat sie aber nicht verloren. Knapp und eindringlich, mit Vorliebe zur Satzteilwiederholung, schildert sie die Krankengeschichte ihrer Tochter, den Moment, in dem ihr klar wurde, dass ihr Kind sterben wird, und die Zeit der Trauer, die sie noch immer nicht überwunden hat. Interessant ist: Didions Sprache ist so schnörkellos, ihr Stil so frei von Selbstmitleid, fast apathisch, dass man sich nie dabei ertappt, Mitleid zu empfinden oder eine Träne der Rührung zu verdrücken.

Erinnerungsmosaik

Die Erzählung hat, anders als das „Jahr“ keine Chronologie. „Blaue Stunden“ ist ein Mosaik aus Erinnerungen, der Titel bezieht sich auf die lange Dämmerung im Sommer, die bei Didion gegen Ende „ein Frösteln, eine Vorahnung der Krankheit“ auslöst. Von Quintanas Hochzeit im Sommer 2003, nur wenige Monate bevor sie ins Koma fällt, wechselt Didion zu jenem Tag im März 1966 als sie die neugeborene Quintana aus dem Krankenhaus abholen konnten. Sie schildert, wie Quintana mit Anfang 30 Kontakt mit ihren leiblichen Eltern und ihrer Schwester aufnimmt und dadurch nachhaltig verstört wird, und sie zeichnet das Bild einer sehr einfühlsamen, frühreifen und gleichermaßen selbstbewussten wie unsicheren Tochter, die sich ihrerseits Sorgen um die eigene Mutter machte: „Sie betrachtete mich als jemanden, der selbst Hilfe brauchte“, schreibt Didion an einer Stelle.

Letztlich ist das Buch auch der Versuch, Zeugnis über das Elternsein abzulegen (Waren wir gute Eltern?) und das Altwerden (Wen kann ich bei einem Notfall anrufen?), die eigene Sterblichkeit zu erkennen. Antworten findet Joan Didion keine, aber ihr beim Denken zuzuhören, hilft dabei, eigene Antworten auf diese Fragen zu bekommen. 

(Credit: Screenshot App der  Süddeutschen Zeitung/AP Photo/Kathy Willens)

 

Phänomedial: Claire, Garett & Galina – der Netflix-Effekt

Phänomedial: Zwanzig Prozent der Eltern in den USA benennen ihre Kinder nach den Hauptfiguren aus ihren Lieblingsserien. Besonders stark vertreten ist „House of Cards“.

House of Cards kehrt im Februar für die dritte Staffel zurück. / Bild: HouseofCards

Die gute Nachricht für Fans der bitterbösen Polit-Intrige „House of Cards“: Der Termin für den Start von Staffel drei steht seit Montag fest und zeigt zunächst einmal, dass Netflix nicht zwei Mal auf den selben Schmäh zurückgreift. Staffel zwei ging heuer nämlich am 14. Februar online. Das Valentinstags-Programm war dann zumindest für jene Paare gestrichen, die nicht beide der Serie rund um den demokratischen Vizepräsidenten Frances Underwood und seiner Frau Claire verfallen sind. Diesmal aber gehen die zehn neuen Folgen erst am 27. Februar online. Der kurze Teaser zur Show, der auf Twitter mit der Zeile „A little note from the White House“ veröffentlicht wurde, ist mit zwölf Sekunden fast schon empörend kurz – und: ohne Ton. 

Wie viele Menschen sich in den USA auf die Fortsetzung der Serie freuen, lässt sich natürlich nur schwer berechnen. Dass sich die Amerikaner aber offenbar sehr von ihren Lieblingsserien beeinflussen lassen, wird nun wieder einmal bestätigt. Zumindest wenn es um die Namenwahl ihrer Kinder geht. Kürzlich wurden die beliebtesten hundert Babynamen veröffentlicht und bei Durchsicht der Liste zeigt sich etwas, was bereits den Fachbegriff „Netflix-Effekt“ bekommen hat: Zwanzig Prozent der Eltern benennen ihre Kinder nach den Hauptfiguren aus ihren Lieblingsserien. Zwar sind in den vorderen Rängen nach wie vor eher unverdächtig „normale“ Namen wie Sophia, Emma und Olivia oder Jackson, Aiden und Liam zu finden, aber auf den hinteren Rängen steigen vor allem solche Namen rapide an, die einem aus Serien bekannt sind.

Mein Sohn heißt wie der Serien-Präsident

Besonders stark vertreten ist da das eingangs erwähnte „House of Cards“: Dabei ist der beliebteste Name aus der Serie Garrett (so heißt der US-Präsident darin), erst danach kommen Frank und Frances (beide in Anlehnung an die Hauptfigur Underwood), Claire (Mrs. Underwood), Zoe (die Journalistin) und Remy (der Lobbyist). Diese Namen sind 2014 bis zu 16 Prozent öfter für den Nachwuchs ausgesucht worden als im Jahr davor. Auch Robin (zwölf Prozent) und Wright (plus 65 Prozent), also Vor- und Nachname der Schauspielerin haben deutlich zugelegt.

Noch beliebter als „House of Cards“ ist in den USA die Frauengefängnisserie „Orange is the New Black“. Wobei interessant ist, dass sich hier nicht der Vorname von Hauptfigur Piper Chapman besonderer Vorliebe freut, sondern vor allem der von Galina „Red“ Rednikov, der mächtigen Küchenchefin, mit der sich Piper zunächst anlegt.

Das private Institut, das Jahr für Jahr die Babynamen – nicht von offizieller Seite – ermittelt, beobachtet schon länger den Trend, dass sich Eltern bei der Namenssuche von Serien inspirieren lassen. 2012 war Arya jener Mädchenname, der am stärksten zugelegt hatte – so heißt eine der Figuren aus „Game of Thrones“. Die Namen Bella und Isabella wiederum sind auch deswegen beliebt, weil vor einigen Jahren so viele Menschen der Vampir-Schmonzette „Twilight“ verfallen sind. Alles in allem sagen die Namenexperten also: Einen Serientick hatten Eltern auch schon früher. Das Jahr 2014 aber könne man als das Jahr der „Bingewatching-Babys“ bezeichnen.

Ein Trend, bei dem Österreich nicht mitmacht

Übrigens: In Österreich hat sich der Trend bislang noch nicht durchgesetzt. Hier sind weder die Namen aus den US-Serien beliebt, noch jene aus den österreichischen Produktionen. Zumindest schafften es die Namen Ursula („Schnell ermittelt“), Bibi („Tatort“) sowie Gerhard und Richard (Hauptfiguren aus „Braunschlag“) bisher noch nicht unter die Top Ten. Auch ist mir nicht bekannt, dass es besonders viele unter 20-jährige Männer namens „Richard“ gibt. Was aber hätte sein können. Schließlich war damals „Kommissar Rex“ damals eine der beliebtesten Produktionen der Österreicher. Und der Hauptkommissar (gespielt von Tobias Moretti) hieß Richard. Erinnern Sie sich noch?

Amazon Prime: Serien mit Hindernissen

Das Aboservice Amazon Prime funktioniert in Österreich nur teilweise. Doch der US-Riese bastelt längst an einer eigenen Streaming-Plattform.

Seit Kurzem ist auch in Österreich das Aboversandservice des US-Onlinehändlers Amazon erhältlich. Doch auch wenn dabei das Video-On-Demand-Service „Prime Instant Video“ erhältlich wird, durch das unter anderem die relativ neue Amazon-eigene Serie „Transparent“ hierzulande kostenlos abrufbar wird, bietet das Service derzeit noch mehr Ärgernisse als zufriedenstellende Inhalte. Denn nur ein kleiner Teil des vollständigen Angebots ist in Österreich auch wirklich erhältlich. Eigentlich wirbt Amazon damit, dass mit dem Prime-Abo mehr als 12.000 Filme und Serien gratis abrufbar seien, zudem seien Gratis-Expresslieferung innerhalb von zwei Tagen und ein kostenloser Zugang zu einer E-Book-Bibliothek inkludiert. Doch in Österreich sind viele der angebotenen Filme nicht gratis abrufbar, sondern erst recht wieder extra zu bezahlen, und der Expressversand ist gar nicht möglich. Trotzdem verlangt Amazon den vollen Abopreis von 49Euro von seinen Kunden.

Probeabo rechtzeitig kündigen. Für Konsumentenschützer ist das problematisch, wie die Techseite Futurezone in Erfahrung gebracht hat. Es sei nicht in Ordnung, etwas zu bewerben und dann zwei Drittel des Angebots zu streichen, sagte Reinhold Schranz vom Europäischen Verbraucherzentrum der Futurezone. So ist es ziemlich wahrscheinlich, dass viele heimische Kunden den Dienst kündigen werden, bevor das kostenlose Probemonat verstrichen ist. Doch Achtung: Das Probeabo verlängert sich automatisch. Es gilt also, genau darauf zu achten, wann es endet.

Der Neueinsteiger im Video-On-Demand-Markt dürfte also alles andere als eine große Konkurrenz für Mitbewerber wie das deutschsprachige Maxdome oder das US-amerikanische Netflix sein, das seit Mitte September in Österreich erhältlich ist. Auch wenn Amazon Prime Instant Video einige Serien wie die erste Staffel der Kultproduktion „Twin Peaks“ (die 2016 mit neuen Folgen zurückkehren soll) und die ersten Staffeln von „Mad Men“ anbietet, sind viele Angebote wie „Game of Thrones“ kostenpflichtig. Ein weiteres Manko: Viele Serien des Amazon-Instant-Videoangebots werden nur in der deutschen Synchronfassung angeboten. Für wahre Serienfans ist das keine zufriedenstellende Option.

Während Amazon sein Prime-Angebot mit gröberen Problemen in den Markt gebracht hat, feilt der US-Konzern von Jeff Bezos bereits an der nächsten Digitaloffensive. Wie die „New York Post“ kürzlich berichtet hat, plant das Unternehmen, Anfang 2015 einen eigenen Streamingdienst zu eröffnen. Noch steht weder fest, ob der Dienst getrennt von dem kostenpflichtigen Amazon Prime angeboten oder mit der Videosparte dieses Diensts fusioniert werden soll. Amazon wollte den Bericht nicht kommentieren.

Marktbeobachter haben zudem das Gefühl, dass sich Jeff Bezos, der 2013 die „Washington Post“ übernommen hat, mit seinen unterschiedlichen Digitalangeboten gerade übernimmt und an zu vielen Fronten – etwa beim Arbeitsrecht mit deutschen Mitarbeitern – kämpft. Mit dem aktuellen Prime-Angebot macht er sich in Österreich sicher nicht besonders viele Freunde.

Jonathan und die Wagner-Damen: Eklat am Grünen Hügel

Logo_fisch+fleisch_RGBDie wahren Dramen spielen sich auch in der Kunst hinter den Bühnen ab. Das galt zuletzt für das Wiener Burgtheater und das zeigt ganz aktuell die Posse am Grünen Hügel in Bayreuth. Er sei „kein Verschwörungstheoretiker und kein Esoteriker“, sagte Jonathan Meese kürzlich der „Welt“ in einem ausführlichen Interview. Aber sicher sei er sich nun einmal trotzdem, dass da hinter seiner kurzfristigen Ausladung als Regisseur für die „Parsifal“-Aufführung bei den Bayreuther Festspielen 2016 etwas Großes steckt. „Ich sage Ihnen: Das ist mehr als nur ein kleines Skandälchen. Das ist ein ganz mieses Ding. Eine riesige Affäre, die sich bis in bestimmte Kreise zieht.“ Die genauen Details müssten bitte die Journalisten herausfinden, die ihn jetzt nach den Hintergründen gefragt hatten.

Tatsächlich erscheint die Absetzung von Jonathan Meese als Parsifal-Inszenierer aus der Ferne höchst seltsam. Warum passt den Wagner-Halbschwestern Katharina und Eva Wagner-Pasquier ausgerechnet jetzt das Enfant terrible der deutschen Kunstszene nicht mehr? Immer wieder und zuletzt 2013 war er mit provokanten Auftritten und Performances aufgefallen, bei denen er etwa den Hitlergruß zeigte und sich danach auch vor Gericht für diese Entgleisung verantworten musste (und freigesprochen wurde). Hätten solche Aktionen der Festspiel-Leitung in Bayreuth nicht gefallen, dann hätte sie Meese vermutlich schon früher abgesetzt oder gar nicht erst eingeladen. Und auch wenn Meese kein Verschwörungstheoretiker sein will, hört er sich im Interview dann doch ein bisschen so an. Er erzählt, dass im ersten Halbjahr 2014 der Ton der Festspielleitung ihm gegenüber deutlich kühler geworden sei und in Onlinekommentaren sei immer wieder behauptet worden, man wolle Meese bald absetzen. Monate später ist das nun mit dem Argument, seine Pläne für den Parsifal seien viel zu teuer und aufwendig, wirklich passiert. Meese schäumt und wehrt sich, suhlt sich in seinem gekränkten Stolz und bietet in dem Interview gar an, er würde zurückkehren an den Grünen Hügel. Die Liste seiner Bedingungen ist freilich lang. Er müsste „liebevoll“ und „von Herzen“ gefragt werden. Zudem müsste die Festspielleitung klar sagen, dass es sich um eine miese Intrige handelte und schließlich fordert Meese, „dass bestimmte Namen genannt werden“ müssten, „und deren Köpfe müssen rollen. Fertig“

Vermutlich ahnt Meese, dass seine Wünsche so bald nicht in Erfüllung gehen werden. Er hat nämlich schon einen Plan B wie er aus der Sache erhobenen Hauptes herauskommt: „Vielleicht halte ich meinen „Parsifal“ aber auch einfach jetzt als Mythos unter Verschluss. Der totale Mythos desjenigen, der Kunst aus politischideologischen Gründen nicht machen durfte – wer will das denn noch besiegen?“ Na wer?

29, 39, 49 – Sind die wichtigen Jahre jene am Vorabend einer neuen Dekade?

Man soll ja Umfragen und Studien nicht allzu viel Bedeutung zumessen. Obwohl, interessant sind sie allemal – und wenn es nur darum geht, die eigenen Lebensumstände mit den Studienergebnissen abzugleichen. Gerade hat die US-amerikanische Fachzeitschrift PNAS eine Studie zu den prägendsten Lebensjahren in unser aller Leben veröffentlicht. Demnach ist das Jahr vor dem Wechsel in eine neue Dekade für viele sehr einschneidend. Mit 29, 39, 49 oder 59 entscheiden sich überdurchschnittliche viele, bestimmte Dinge in ihrem Leben zu verändern, neu zu beginnen oder zu beenden. Die Studienautoren der UCLA und New York University haben dafür Datingplattformen und Bestzeiten-Wertungen bei Marathonläufen herangezogen und verglichen. So waren von acht Millionen neu registrierten Nutzern einer Dating-Seite 950.000 Männer im Alter von 29, 39, 49 oder 59. Zudem haben die Forscher die Bestzeiten von Marathonläufern in ihren Neuner-Jahren verglichen und herausgefunden, dass die Läufer in diesem Jahr um einiges schneller waren als in den zwei Jahren davor und danach. Soll heißen: In diesem Jahr haben die Teilnehmer besonders hart oder härter trainiert als sonst.

Die traurige Nachricht: auch die Suizid-Rate ist in den Neuner-Jahren besonders hoch. Für die Forscher ist somit bewiesen, dass runde Zahlen beim Lebensalter eine psychologische Wirkung haben und dass die Menschen am Vorabend einer neuen Dekade dazu tendieren, stärker über den Sinn des Lebens nachdenken. Sie nennen diese Jahre die „What am I doing with my life“-Years. Ich für meinen Teil kann das Studienergebenis nur mäßig unterstreichen. Meine „magischen“ Jahre, in denen sich vieles bewegt hat, waren bisher eher die zu Beginn einer Dekade. Ich hab zum Beispiel mit 21 und 31 wirklich wichtige Entscheidungen getroffen oder Dinge abgeschlossen. Aber auch mit 23 und 28 sind sehr richtungsweisende Ereignisse passiert, wie der Start in mein Berufsleben und die Entscheidung, nochmal an der Uni zu studieren. Alles in allem glaube ich also nicht unbedingt daran, dass ich nur oder gerade vor dem Start in ein neues Lebensjahrzehnt so viel öfter Dinge bewegen als sonst. Link zur Studienzusammenfassung: http://nymag.com/scienceofus/2014/11/we-make-our-big-life-decisions-at-29.html?mid=twitter_nymag

Deutschlands Frau der Liste

Die Bloggerin Juliane Leopold leitet seit Kurzem den deutschen Ableger von Buzzfeed in Berlin. Ein Gespräch.

Die einen haben ihre Erfahrungen gemacht und ziehen wieder ab, die anderen kommen erst jetzt. Vergangene Woche gab der US-Verlag Dow Jones & Company bekannt, seinen Online-Ableger Wall Street Journal Germany mit Jahresende einzustellen. Nach fast drei Jahren auf dem Markt – Start war im Jänner 2012 – wird das Bezahlportal für Wirtschaftsnachrichten zugesperrt. Die türkische Edition gleich mit dazu. Die Zugriffszahlen von unter einer Million Visits im Monat entsprachen nicht den Erwartungen. Die deutschsprachige Konkurrenz von „Handelsblatt“, „Manager Magazin“ und „Wirtschaftswoche“ war mit bis zu 18 Millionen Visits pro Monat nicht einholbar. Traurig und geknickt sind die WSJ-Deutschland- Redakteure, die für ihre Arbeit sehr gelobt wurden. Die Aufmunterung ihrer Kollegen auf Twitter tröstet nur bedingt.

Feministischer Blog

Juliane Leopold lässt sich von solchen Nachrichten nicht unterkriegen. Sie leitet seit dem Sommer den deutschen Ableger der US-Webseite Buzzfeed. Gründer Jonah Peretti wurde mit der Idee, verschiedene Themen anhand von Listen zu erklären, erfolgreich – und drängt nun in nicht englischsprachige Märkte (derzeit arbeiten 600 Mitarbeiter in acht Ländern). Die 31-jährige Leopold ist nicht unbekannt in der Digitalszene. Sie war Social-Media-Redakteurin bei „Die Zeit“ und führt u. a. mit „#Aufschrei“-Initiatorin Anne Wizorek den feministischen Blog Kleinerdrei.org.

In ihrem Büro, das sich standesgemäß für die Mediendigitalszene in Berlin-Mitte befindet, hallt es noch, weil so frisch bezogen und leer. Gemeinsam mit vier Mitarbeitern betreut Leopold den Buzzfeed-Ableger und erstellt Artikel und Fotostorys wie „21 Sätze, die jeder Serienjunkie kennt“ oder „Diese Sätze wollen wir in Deutschland nicht mehr hören“. Im Unterschied zur vor einem Jahr gestarteten Deutschland-Ausgabe der Huffington Post erscheinen auf Buzzfeed Deutschland auch Texte auf Englisch. „Weil unser Publikum Englisch lesen und schreiben kann“, sagt Leopold. Zielgruppe sind junge, gut ausgebildete, auslandserfahrene und Social-Media-affine Menschen, die schon bisher gern die englische Ausgabe von Buzzfeed gelesen haben. Dennoch komme 70 bis 80 Prozent des Inhalts bereits aus Deutschland. „Mittelfristig sollen das 100 Prozent sein.“ Doch von der Mutterseite lässt man sich natürlich gern helfen, während der Midterm Elections in den USA etwa gab man über Nacht „einfach weiter an unsere Kollegen und ihre Wahlberichterstattung“.

Wie viele Klicks sie in welchem Zeitraum bringen muss, verrät Leopold nicht. Sie sei aber für sich gescheitert, „wenn wir keine neuen Ideen für Posts haben“. Auch auf Fragen zur Konkurrenz wie HuffPo oder der deutschen Seite Heftig.co antwortet sie ausweichend. „Wir sind einmalig“, sagt sie, „wir bieten Informationen und Unterhaltung für Menschen, die schon sehr viel lesen. Es geht darum, dass sie sich gemeint fühlen.“ Der Unterschied zu anderen Seiten sei: „Bei einer Buzzfeed-Überschrift wissen Sie zu hundert Prozent, was sie erwartet.“

(© Buzzfeed)

„Die Detektive“: Ein Krimi, der kein Krimi sein soll

Fernsehen. In der neuen ORF-Serie spielen Johannes Zirner und Serkan Kaya gegensätzliche Halbbrüder, die als Privatdetektive ermitteln.

Wer demnächst am Mittwoch in den ORF-Hauptabend und die neue Produktion „Die Detektive“ hineinzappt, könnte ein paar Minuten brauchen zu begreifen, welche Serie gerade läuft. Denn die „Soko Kitzbühel“-Ermittlerin Kristina Sprenger taucht da ebenso auf wie Katharina Straßer, die Kriminalassistentin aus „Schnell ermittelt“ – und Wolf Bachofner, bisher bekannt als ewiger Zweiter im Kommissariat von „Rex“ und „Schnell ermittelt“, spielt diesmal zur Abwechslung den Chef in der Polizei.

Aus der Reihe der bekannten Gesichter, die hier Gast- und Nebenrollen haben (Lukas Resetarits als sympathischer Boxklub-Besitzer), ragen allerdings zwei noch recht unbekannte Schauspieler hervor. Die Haupt darsteller Johannes Zirner, Sohn des österreichischen Schauspielers August Zirner, und der deutsche Musicaldarsteller Serkan Kaya spielen zum ersten Mal in einer Serie mit. „Sofort“ hätten sie sich in das Drehbuch verliebt, verrieten die beiden unisono bei einem Interviewtermin in Wien. Dabei ist dieses streckenweise sehr voraussehbar: Johannes Zirner gibt den zwanghaft korrekten, beinah Monk-haften Ordnungsfanatiker Felix, von Beruf Buchhalter. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters (leider nur ein Kurzauftritt von Wolfgang Böck), lernt Felix, dass er einen deutschen Halbbruder hat, der – wenig überraschend – sein genaues Gegenteil ist: chaotisch, mitunter nervtötend fröhlich, liebenswürdig. Gemeinsam wollen die beiden die Todesursache ihres Vaters herausfinden, der als Privatdetektiv während der Ermittlungen zu einem Fall plötzlich tot zusammengebrochen ist. Aus purer Neugier übernehmen sie die Detektei ihres Vaters. Im Kern ist die Serie also – wieder einmal – eine kriminalistische, auch wenn das die Hauptdarsteller so nicht sehen wollen. Genau genommen handle es sich um eine „Krimidy“, also halb Comedy, halb Krimi. Mit „Tatort“ oder „Soko Donau“ und Co. sei sie nicht zu vergleichen. Im Vordergrund stehe zudem die Beziehung zwischen den ungleichen Brüdern.

Den Schauspielern hat die Arbeit an der Serie sichtlich Spaß gemacht. Während der Dreharbeiten in Wien und im Burgenland wohnten sie sogar im selben Haus, was die Arbeit an den Rollen erleichterte. Der gebürtige Österreicher Zirner lebt heute in München, für ihn waren die Dreharbeiten ge wissermaßen ein „Nach-Hause-Kommen“. Auch Serkan Kaya kannte Wien davor schon ein bisschen, weil er mit dem Queen-Musical „We Will Rock You“ in der Stadt gastierte. Er habe zwar ein bisschen gebraucht, sich an Wien zu gewöhnen, die Stadt dann aber umso mehr ins Herz geschlossen.

Hörbar enttäuscht sind die Schauspieler, dass die Fortsetzung der Serie noch offen ist. Der ORF muss sparen und kann nicht automatisch jede Serie fortsetzen. Dafür haben am Montag Dreharbeiten zu einer neuen Produktion begonnen: Die eingangs erwähnte Katharina Straßer und Kabarettist Thomas Stipsits, im echten Leben ein Paar und Jung eltern, stehen für „Gemischtes Doppel“ vor der Kamera. Die Regie übernimmt mit Georg Weisgram einer der Köpfe hinter der hochgelobten Web-Serie „Fauner Consulting“ (mit Manuel Rubey, Matthias Franz Stein). Diesmal also Comedy, garantiert ohne Krimi.

Die Detektive: ab 12.11.14, jeweils Mi, 20.15 h, ORF eins

(Credit: Hubert Mican/ORF)